Puh! Es ist Samstagnacht. Eine Woche lang war ich non-stop in einem Mega-Waschgang.
Tja, merkwürdigerweise folgen guten Ideen immer sofort bleischwere Hindernisse, die den lockeren Gang ungemein erschweren. Scheint so, als seien gute Dinge, Gedanken, Ideen, Enthusiasmus, Innovationen, wie ein süßes Bon Bon, verhüllt mit Folie. Mann muss den Erfolg also ersteinmal von den Hindernissen befreien, von denen er bedeckt ist, bevor es wirklich angenehm wird. Und dann ensteht neue Freude und Inspiration, die wieder erst ausgewickelt werden muss...wie ein Bon Bon.
Wäre es nicht schön, eine gute Idee zu haben, wie zum Beispiel...."auf der Stelle ein reiner Gottgeweihter werden!", und das dann so mir nichts dir nichts klappt? Mh, da würde aber wahrscheinlich die Wertschätzung dann am Ende drunter leiden, also doch wieder alles gut so wie es ist....He Gurudeva, gib mir Kraft! Ich bin ein Wurm im schier endlosen Ozean von Maya und nur du weißt wofür all das gut ist.
Letzte Woche war ich ja, wie ihr aus meinem letzten Eintrag entnehmen könnt, in Hannover.
Am Samstag, sollte es dann voll los gehen, Geld verdienen...mit CD´s.--Und?
Kackwetter! Aber Kopf hoch, am Sonntag ist ja das Treffen mit Sumitra, wegen der Vastuberechnung der Räume. Radhavinode hatte einen Grundriss nach meinen "fachmännischen" Vermessungen (ja, es waren tatsächlich so einige "Vermessungen" dabei) am Computer hergestellt, der alte Bauingenieur-Fritze.
Der Abend war dann auch wirklich sehr interessant und schön, wir hatten nämlich auch noch ein bischen mein Horoskop am Wickel, mit sowas könnt ich ja Wochen verbringen, und über Einrichtung und Vieles gesprochen. Zwei Vastuschulen, die von den Architekten Vishvamitra und Maya Danava ausgegangen sind...aha. Halbgötter und Dämonen. Interessant das ganze, ein unheimliches Thema, unheimlich Groß, meine ich. Planeten und ermächtigte Wesen und ihr Einfluss auf uns Kleinvieh. Es heißt zwar in den Puranas, dass der Ort, wo ein Salagram-Sila verehrt wird, eine Pilgerstätte ist, nicht verschieden von Vaikuntha, dass dort die Einflüsse von Rahu und wie sie alle heißen, nicht fußfassen können, aber sind wir und die Gäste des Zentrums auch mit solch starkem Vertrauen bewaffnet? Was ich an der Auseinandersetzung mit Vastu interessant fand, war die offensichtliche Verbindung zwischen, dem Objekt, der Personen die dort leben sollen, der Besucher und der Arrangierungen von Krishna, es passt halt immer alles wie die Faust aufs Auge. Es hat wirklich zur Meditation über das Ganze angeregt, und eine stärkere Verbundenheit mit dem Projekt aufgebaut. Sumitra hat den Vorschlag gemacht, einige Wände, wie die im Shop und in der Küche, grün zu streichen, in anderen Zimmern gelb und Orange zu verwenden. Ach so, Wand muss raus, das hat sie auch bestätigt, na ja, zumindest so etwa zweimeterfünfzig. Das wird noch was, zuerst werden wir den Tempelraum und die Küche einrichten, so dass es schonmal anlaufen kann. Das Geld wächst uns ja, bis jetzt, noch nicht aus den Ohren. Interessant und irgendwie witzig fand ich auch, dass bei uns, an dem energetischen Knotenpunkt, wo die leichteste Energie ins Zentrum fließt, die Toilette angelegt ist. Vom Vastu her, wäre dort ein Altar perfekt sagte Sumitra. Mh, kann wohl auch als Zeichen verstanden werden, dass wir echt fixiert sein müssen, mit Vorsicht vor Tamaguna. Das war das einzig Schwierige, sonst ist das Ganze wohl recht gut gelegen nach Vastu.
Die ganze Woche dann rumgerannt. CD´s verkaufen, Arbeitsamt, Existenzgründerbüro, Einkauf, und natürlich der Kampf mit dem inneren Sau-Sack-Schweinehund, der einfach nicht machen will was man von ihm verlangt. Und das meine ich mit dem Hindernis, wovon ich am Anfang sprach. Immer wieder fault man irgendwie, irgendwo rum, Internetbeduselung, overeating, too much sleeping...die alte, alte Leier. Dann mal ganz früh raus mit CD`s , und überhaupt nichts los aufm Parkplatz, dann gedacht, ach kurz (!) mal zu IKEA rein, wie es da drin so aussieht.
Falle zu! Drei Stunden vom Eindruck endloser Möbelstücke und Zubehör erschlagen.
Ein Laden, den man besser nicht betritt, wenn eine neue Wohnung oder ein neuer Tempel, mit seinen Leeren Räumen, nur so darauf wartet, von dir, und natürlich IKEA, eingerichtet zu werden. Zugegeben, es gibt aber echt tolle Sachen dort. War auch eigentlich inspirierend, kam an dem Tag nur nicht mehr zum Verteilen.
Na ja, mit dem Arbeitsamt gerungen, versucht irgendwie durchzukommen, an meine Zuständige. Wegen der Formulare zur Selbstständigkeit, den Zuschüssen, u.s.w. Glücklicherweise habe ich dann gestern einen Anruf bekommen, dass ich am Montag, um 13.45 Uhr, im Zimmer 713 vorsprechen soll. Der Berater vom Existenzgründerbüro ist zuversichtlich, er sagte: "Das kriegen wir schon hin."
Genau, wenn er mein Fall beim Arbeitsamt durchbekommt, kriegt er ja Geld von denen.
Oh je, all das im Kartik-Monat. Nicht (physisch) bei Gurudeva, nicht in der Küche bei Premananda Prabhu, nicht in Vraja. Und besonders heute, nicht bei Giriraja-Govardhana. Ist das der Fluch, den ich jetzt erleide, weil ich letztes Jahr Giriraja aus Unachtsamkeit mit meinen Füßen berührte, beim verteilen der Opferteller? Oh verzeih mir Giriraj Maharaja, ich bin doch nur ein blinder Dummkopf! Kishori und Sudevi hatten hier angerufen vor ein paar Tagen. Ach, gut zu wissen, dass jemand an uns denkt. Die Freundschaft und Mercy von Gottgeschwistern wird immer stark unterschätzt...eigentlich das letzte was mir noch bleibt in solchen Tagen. Und Melissa hat heute auch angerufen und aufs Band gesprochen um Happy Diwali zu wünschen aus Dauer, toll oder?! Gut, ich hau mich hin, es ist spät. Morgen geh` ich zur Govardhana-Puja zum Kuruksetra. Dandavat pranams! Radhe Radhe...